Von wegen alternativlose Bundestagswahl 2017! Wir stellen die 34 Parteien vor, die zur Wahl antreten.
Die Partei hat ihre Wurzeln in der Tierrechts-, Tierschutz- und Friedensbewegung. Beliebt ist sie vor allem bei jungen Wählern. Sollte das Wahlrecht im Bund einmal auf 16 Jahre gesenkt werden hätte die Partei eine Chance in den Bundestag einzuziehen. Zentrales Anliegen der Partei ist der Tierschutz. Ihre Abspaltung, die Tierschutzallianz tritt zusätzlich gegen Dogmatismus und Kirchturmpolitik ein. Die Tierschutzpartei versteht sich nicht als Ein-Themen-Partei. Sie sieht sich generell als Vertretung aller Lebewesen, die keine Lobby haben.
Die ÖDP hat nachhaltige Umweltpolitik und konservative Sozialpolitik als Themengebiete. Interessanterweise gab den Anstoß zur Gründung ihrer Vorgängerorganisation ein CDU-Politiker. Ein Zeichen dafür, dass sich konservative Politik und Ökologie nicht ausschließen müssen. Die ÖDP selber konnte sich in der politischen Landschaft bislang nicht durchsetzen. Bekanntheit erlangte sie 2009 als sie in Bayern erfolgreich ein Volksbegehren „Für echten Nichtraucherschutz“ initiierte.
Der Vorsitzende Martin Sonneborn beschrieb den Autrag der PARTEI gegenüber der Satirezeitung Titanic sp: „ Wenn die Bürger uns auf demokratischem Wege beauftragen, das Demokratieprinzip ad absurdum zu führen, können wir uns dem nicht entziehen. Das ist Demokratie.“
Bislang haben die Bürger die PARTEI damit nur für das EU-Parlament beauftragt. Die PARTEI hat für die Bundestagswahl einen Kanzlerkandidaten aufgestellt: einen in der Türkei geborenen Kabarettisten.
Diese Regionalpartei gibt es nur in Bayern. Ihr oberstes Ziel ist die Unabhängigkeit des Freistaates Bayern. Hierzu wll sie ein Referendum durchführen lassen. Bis es soweit ist setzt sie auf die Stärkung der Länder, ein Europa der Regionen und eine Stärkung der bayrischen Identitätspolitik. Auch wenn sie sich keine Chancen für die Bundestagswahl ausrechnet, sieht sie sich vor allem als „Sparring-Partner“ für die CSU. Denn ohne eine konservative Bayern Konkurrenz hätte die CSU nach ihrer Meinung keinen Grund mehr die bayrische Fahne hochzuhalten.
Sekte oder Partei? Die MLDP verehrt Marx, Lenin, Stalin und Mao. Und sieht sich als Grundsatzopposition gegen das Kapital. Sie waren die ersten Demonstranten auf den Montagsdemos, gegen die Agenda 2010. Über Demonstrationen hinaus sind sie bislang aber nicht tätig geworden.
Diese Partei bringt obskure Verschwörungstheorien aus den USA in die deutsche Politik. Auf der Webseite der Partei heißt es, dass die Welt „in der tiefsten wirtschaftlichen und moralischen Krise seit Mitte des 14. Jahrhunderts“ sei. Darüber lässt sich diskutieren. Insbesondere über ihre identifizierten Ursachen: Globalisierung, Umweltschutz und das britische Königshaus.
Die NPD und die deutsche Volksunion (DVU) fusionierten 2011. Diejenigen DVUler, die nicht der NPD beitreten wollten gründeten DIE RECHTE. Zu den Mitgliedern der rechtsextremen Partei traten später noch Neonazis bei. Ihr Vorsitzender ist ebenfalls nachweislich seit Jahrzehnten in der Neonazi-Szene aktiv.
Die Tierschutzallianz ist eine Abspaltung der Tierschutzpartei. „Eine mangelnde Distanz zum rechten Spektrum“ und ein „menschenverachtender Umgang mit Kritikern“ werden als Gründe angeführt. Die Partei steht für Tierschutz und eine humanitäre Asylpolitik.
Die Partei ist der Hausbesetzerszene entsprungen und hat sich der kleinschreibung verpflichtet. Sie sieht sich als ein „öko-anarchistische-readadaistisches sammelbecken“. Sie setzt sich nach eigener Aussage bereits seit 2006 für ein bedingungsloses Grundeinkommen ein. Ihr Ziel ist es, die Vertreter der „spass/party/kunst-gesellschaft wieder für aktuelle politische entscheidungen zu sensibilisieren“.
Diese Ein-Themen-Partei will das Grundeinkommen umsetzen. Ihre Mitglieder stammen aus den verschiedensten Ecken der Gesellschaft, die mit dem Grundeinkommen sympathisieren. Sie sieht jede Stimme bei der Bundestagswahl als Schritt zu ihrem Ziel an. Nach erfolgreicher Wahl will sie überlegen, wie das bedingungslose Grundeinkommen tatsächlich ausgestaltet und umgesetzt werden sollte.
Die neu gegründete „Mitmachpartei“ hat Gerechtigkeit, transparente Demokratie und eine offene Gesellschaft als Zielvorstellungen. Parallelen zur Piratenpartei bestehen: Sie wollen die Basisdemokratie stärken. Wichtige Personen der Partei stehen mit der Petitionsseite „change.org“ oder der Lobbyisten-Kontroll-Seite „abgeordnetenwatch“ in Verbindung.
Die Magdeburger Gartenpartei wurde von einer Gruppe von Kleingärtnern aus Protest gegen die geplante Bebauung ihrer Gartenparzellen gegründet. Die Partei hat sowohl einen regionalen als auch einen thematischen Fokus. Dennoch möchte sie sich nicht darauf beschränken. Sie sieht sich thematisch als die „dunkelgrüne Version der Grünen“. Zu ihren Themen gehören der Schutz von Grünflächen und der Schutz der Gartenvereine
Darüberhinaus hat sie auch Vorstellungen im Bereich Bildung, Rente und Staatssicherheit. Sie tritt für ein bedingungsloses Grundeinkommen ein und für die Rentenangleichung in Ost und West.
Die Trennung von Staat und Kirche ist das Hauptthema dieser jungen Partei. Konkrete Ziele: Die Streichung des Gottesbezuges aus dem Grundgesetz und in den Schulen soll Ethik anstelle von Religion unterrichtet werden. Obergeordnetes Ziel ist es, dass gesellschaftliche Diskurse nicht mehr durch religiöse Einflüsse geprägt werden. Wie etwa bei der Diskussion um die Präimplantationsdiagnostik.
Diese Ein-Themen-Partei ist nah an der Lebenswelt der Bürgerinnen und Bürger. Sie setzt sich für die schnellere Entwicklung von Medikamenten gegen altersbedingte Krankheiten ein. D.h. sie will in die Gesundheitsforschung investieren. Pharmaunternehmen unabhängig. Die Partei selber geht nicht von einem Einzug in den Bundestag aus, hofft aber über ein beachtliches Ergebnis die öffentliche Aufmerksamkeit für das Thema Gesundheitsforschung zu stärken.
Diese Partei ist keine Arbeitsgruppe der Grünen. Aber sie spezialisiert sich auf eines ihrer Themenfelder. Den Tierschutz. Wobei sie aber keine dogmatischen Ansichten vertritt. Auch Fleischesser sind in der Partei willkommen.
Promovierte Volkswirtin und überzeugte Europäerin. Ihre Schwerpunkte sind die Entwicklung und Herausforderungen der EU mit ihren Auswirkungen und Folgen auf Deutschland und seine Bevölkerung. Sie schreibt auf Think About zu Politik, Wirtschaft & Geschichte in Europa, um Wissen zu vermehren und zur Diskussion beizutragen.
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