Asymmetrische Information führt zu ineffizienten Marktergebnissen. In diesem Artikel erfahrt ihr Definition und Folgen einer asymmetrischen Informationsverteilung zwischen Marktteilnehmern. Außerdem gehen wir auf private und staatliche Lösungsmöglichkeiten dieses Problems ein.
Definition Asymmetrische Information einfach erklärt
Asymmetrische Information: Situation, in der ein Käufer (Prinzipal) und ein Verkäufer (Agent) unterschiedliche Informationen über eine Transaktion haben. Hierdurch kommt es zu Marktversagen in Form ineffizienter Marktergebnisse (adverse Selektion und moral Hazard).
Asymmetrische Information bezieht sich auf eine Situation, in der verschiedene Parteien in einem Markt unterschiedliche Informationen über ein bestimmtes Produkt oder eine bestimmte Dienstleistung haben. In solchen Fällen verfügt eine Partei – sei es der Verkäufer oder der Käufer – über mehr oder bessere Informationen als die andere Partei, was zu einer ungleichen Machtverteilung und unvollständigen Verträgen führen kann.
Die asymmetrische Information kann sich auf verschiedene Aspekte beziehen, wie z.B. auf die Qualität eines Produkts, die Kosten für die Herstellung oder den Verkauf, die Zuverlässigkeit eines Anbieters oder die Risiken, die mit einem bestimmten Geschäft verbunden sind. Wenn eine Partei über Informationen verfügt, die für die andere Partei von entscheidender Bedeutung sind, kann dies zu ineffizienten Marktergebnissen führen, wie z.B. überhöhten Preisen, minderwertigen Produkten oder Dienstleistungen oder dem Scheitern von Geschäften. Es kommt dadurch zu Problemen wie adverser Selektion oder moral hazard.
Das Konzept der asymmetrischen Information ist ein wichtiger Aspekt in der Wirtschaftstheorie und hat Auswirkungen auf die Regulierung von Märkten und die Gestaltung von Verträgen. Mit den Problemen der asymmetrischen Informationsverhalten setzen sich verschiedene Forschungsdisziplinen auseinander. Neben der (reinen) VWL sind hier vor allem die Informationsökonomik und die ökonomische Analyse des Rechts mit ihren Arbeiten zur Vertragstheorie und Transaktionskostenanalyse zu nennen.
Marktversagen und asymmetrische Information
Es gibt grundsätzlich vier verschiedene Formen des Marktversagens:
1. Externe Effekte: Auswirkung auf den Markt ist, dass der Preis des Produkts nicht die vollständigen Kosten und Nutzen widerspiegelt und dadurch ineffiziente Produktion und Konsum führen kann.
2. Öffentliche Güter: Auswirkung auf den Markt ist, dass die private Produktion nicht ausreicht, um die volle gesellschaftliche Nachfrage nach dem Gut zu erfüllen, was zu Unterproduktion führen kann.
3. Marktmonopole: Auswirkung auf den Markt ist, dass der monopolistische Anbieter höhere Preise verlangen und weniger produzieren kann als bei Wettbewerb, was zu ineffizienten Ergebnissen und Verlusten für die Verbraucher führen kann.
4. Asymmetrische Information: Auswirkung auf den Markt ist, dass Käufer und Verkäufer ungleiche Verhandlungsmacht haben und nicht in der Lage sind, die effizientesten Transaktionen abzuschließen, was zu ineffizienten Ergebnissen und einer Verzerrung des Marktes führen kann.
Im Vergleich zu den anderen Formen des Marktversagens unterscheidet sich die asymmetrische Information dadurch, dass die unvollständigen Verträge aufgrund der asymmetrischen Verteilung von Informationen zwischen den Parteien entstehen.
Dadurch können Käufer oder Verkäufer in einer Transaktion benachteiligt werden, was zu ineffizienten Ergebnissen auf dem Markt führen kann.
Die Lösung dieses Problems erfordert oft eine bessere Informationsverteilung oder Regulierung durch die Regierung oder andere Intermediäre, um eine faire und effiziente Transaktion auf dem Markt zu ermöglichen.
Güterarten und Informationsasymmetrien
Der oben genannte Zusammenhang zwischen asymmetrischer Information und Güterart besteht darin, dass der Grad der asymmetrischen Information von der Art des Gutes abhängen kann. Einige Güter sind einfacher zu bewerten und haben eine standardisierte Qualität, während andere Güter komplexer sind und ihre Qualität schwieriger zu bewerten ist.
Bei Gütern mit standardisierter Qualität und klaren Spezifikationen ist die asymmetrische Information in der Regel geringer. Zum Beispiel können Käufer von Autos oder Elektronikprodukten relativ einfach verschiedene Modelle vergleichen und die Qualität des Produkts anhand von technischen Spezifikationen oder Bewertungen beurteilen.
Im Gegensatz dazu sind bei Gütern mit komplexeren Qualitätsmerkmalen, wie z.B. medizinischen Behandlungen oder Finanzprodukten, die Informationen asymmetrischer. In diesen Fällen verfügt der Anbieter oft über mehr oder detailliertere Informationen über das Produkt oder die Dienstleistung als der Käufer und kann daher in der Lage sein, überhöhte Preise zu verlangen oder minderwertige Produkte anzubieten. Hierbei handelt es sich insbesondere um Erfahrungs- oder Vertrauensgüter.
Die Art des Gutes kann daher einen erheblichen Einfluss auf den Grad der asymmetrischen Information und die damit verbundenen Marktprobleme haben. In einigen Fällen können Regulierungsbehörden oder Informationskampagnen dazu beitragen, die Asymmetrie der Informationen zu verringern und einen faireren und effizienteren Markt zu schaffen.
Hintergrund: Principal-Agent-Theory
Die Prinzipal-Agent-Theorie befasst sich mit dem Problem der asymmetrischen Informationen zwischen dem Prinzipal (Auftraggeber) und dem Agenten (Beauftragter). In vielen wirtschaftlichen Situationen handelt es sich dabei um den Eigentümer eines Unternehmens (Prinzipal), der einen Manager (Agenten) beauftragt, das Unternehmen zu führen.
Das Problem der asymmetrischen Information besteht darin, dass der Agent mehr Informationen über seine Fähigkeiten, seine Handlungen und das Ergebnis seiner Arbeit hat als der Prinzipal. Der Agent kann daher ein Eigeninteresse verfolgen, das nicht mit den Interessen des Prinzipals übereinstimmt.
Die Prinzipal-Agent-Theorie untersucht verschiedene Mechanismen, mit denen der Prinzipal Anreize schaffen kann, um das Verhalten des Agenten zu kontrollieren und dessen Handlungen an die eigenen Interessen anzupassen. Ein Beispiel dafür ist die Verwendung von Anreizverträgen, die den Agenten motivieren sollen, im Interesse des Prinzipals zu handeln.
Die Prinzipal-Agent-Theorie ist auch relevant für das Thema asymmetrische Informationen, da asymmetrische Informationen häufig zwischen Prinzipalen und Agenten auftreten. Unternehmen müssen möglicherweise Anreizstrukturen schaffen, um das Verhalten ihrer Mitarbeiter zu kontrollieren, oder Verträge mit Lieferanten oder Kunden aushandeln, um sicherzustellen, dass beide Parteien ihre Interessen wahren.
Grundtypen von Informationsasymmetrien
Im Modell der Neoklassik geht man davon aus, dass die Wirtschaftssubjekte dem Idealbild eines „homo oeconomicus“ entsprechen. Die Verbraucher besitzen alle Informationen, die sie für den Kaufabschluss benötigen. In der Realität sieht das allerdings anders aus. Es bestehen oftmals aus den unterschiedlichsten Gründen Informationsasymmetrien zwischen den Vertragspartnern.
Rein theoretisch müssen Informationsasymmetrien nicht zu ineffizienten Marktergebnissen. Da die Realität allerdings zur Genüge bewiesen hat, dass die Marktteilnehmer ihren Vorsprung bei ungleich verteilten Informationen ausnutzen, um ihre individuelle Wohlfahrt zu maximieren, sind ineffiziente Marktergebnisse unausweichlich. Anders formuliert: Asymmetrische Informationen führen aufgrund von opportunistischem Verhalten der Marktteilnehmer zu Marktversagen.
Man unterscheidet grundsätzlich zwischen drei verschiedenen Formen von opportunistischem Verhalten. Hierzu zählt auch, ob dieses Verhalten vor oder nach der Markttransaktion („dem Vertragsschluss“) auftritt.
- Verdeckte Eigenschaften: („hidden characteristics“) Der Käufer (Prinzipal) kennt bestimmte Eigenschaften des zum Kauf stehenden Gutes nicht. Dieses Problem tritt vor dem Kauf bzw. Vertragsabschluss auf (ex ante) auf. Es ist dem Käufer so nicht möglich, im Vorfeld die Qualität des Gutes zu beurteilen. Hierdurch besteht die Gefahr, dass es zu adverser selektion kommt. Auch negative Auslese genannt. Bekanntestes Beispiel für die sich hieraus ergebenden Probleme ist das von Geroge Akerlauf beschriebene Phänomen des „market für Lemons“. Hiernach können nur minderwertige Produkte am Markt bestehen, weil die Käufer im Vorfeld nicht die Qualität der angebotenen Güter vollständig beurteilen können.
- Verdecktes Handeln: (hidden action) Diese Form des Opportunismus entsteht, wenn der Käufer (Prinzipal) die Tätigkeit des Verkäufers (Agenten) nicht beobachten und dadurch richtig einschätzen kann. Verdecktes Handeln tritt in der Regel nach dem Vertragsabschluss auf. Hieraus folgt das Problem des Moral Hazard. Ein Beispiel wäre die Überinanspruchnahme von Versicherungsleistungen. Hierbei ist noch zu unterscheiden, ob das verdeckte Handeln vor oder nach einem Schadenseintritt stattfindet.
- Verdeckte Information (hidden information): Es werden Informationen verschwiegen oder nicht korrekt weitergegeben. Der Käufer (Prinzipal) kann dadurch nicht vollständig die Qualität des Gutes einschätzen. Die Informationsasymmetrie kann damit vor, während oder nach dem Vertragsabschluss auftreten. Beispiele sind z.B. die Patient-Arzt-Beziehung. Verdeckte Informationen vor Vertragsabschluss führen zu adverser Selektion.
Die Folgen der asymmetrischen Information
Adverse Selektion: Bei Adverser Selektion (negative Auslese) verfügen die Käufer und Verkäufer über unterschiedliche Informationen über die Qualität eines Gutes oder einer Dienstleistung. In diesem Fall sind die Käufer oft nicht in der Lage, die Qualität des Produkts genau zu bestimmen, während die Verkäufer aufgrund ihrer besseren Kenntnisse über das Produkt eine bessere Bewertung vornehmen können. Dies führt dazu, dass die Käufer eher Produkte von schlechterer Qualität zu einem höheren Preis erwerben und der Markt insgesamt mit minderwertigen Produkten überschwemmt wird.
Moral Hazard: Bei Moral Hazard (moralisches Risiko) besteht das Problem darin, dass eine Person, die gegenüber einer anderen Partei Verpflichtungen eingeht, nach Abschluss des Geschäfts einen höheren Anreiz hat, ihr Verhalten zu ändern, um sich selbst zu nutzen. In diesem Fall kann eine Partei sich der Risiken entledigen, die sie vor Abschluss des Geschäfts tragen sollte. Dies kann dazu führen, dass eine Partei mehr Risiko eingeht, als sie es sollte, weil sie die Kosten für dieses Risiko nicht tragen muss.
Signalisierung: Bei Signalisierung geht es darum, dass eine Partei (in der Regel der Käufer) nicht in der Lage ist, die Qualität eines Produkts genau zu bestimmen, während die andere Partei (der Verkäufer) diese Qualität genau kennt. In diesem Fall kann der Verkäufer versuchen, die Qualität des Produkts zu signalisieren, um den Käufer zu überzeugen, einen höheren Preis für das Produkt zu zahlen. Dies kann dazu führen, dass der Käufer Produkte zu höheren Preisen kauft, die tatsächlich nur von mittlerer Qualität sind.
Es ist wichtig zu beachten, dass diese drei Grundtypen der asymmetrischen Information oft miteinander verknüpft sind und in der Praxis oft zusammen auftreten. Ein Beispiel hierfür ist der Markt für gebrauchte Autos, bei dem Käufer aufgrund der Informationssymmetrie oft Schwierigkeiten haben, die Qualität des Autos genau zu bestimmen und Verkäufer durch Signalisierung und Adverse Selektion die Preise für minderwertige Autos künstlich hochhalten können.
Folgen von Informationsasymmetrien für die Marktbereitstellung
Der Markt versagt bei Informationsasymmetrien, da die Parteien unterschiedliche Informationen über ein Produkt oder eine Dienstleistung haben, was zu ungleichen Verhandlungsmacht und unvollständigen Verträgen führt. In solchen Fällen haben Verkäufer oft mehr Informationen als Käufer, was bedeutet, dass Käufer nicht in der Lage sind, die Qualität oder den wahren Wert des Produkts oder der Dienstleistung zu bewerten.
Dies führt zu einer verzerrten Preisbildung, da der Preis nicht die tatsächliche Qualität des Produkts oder der Dienstleistung widerspiegelt. Infolgedessen können Käufer überbezahlen und Verkäufer überbewertete Preise verlangen. In einigen Fällen können Käufer auch dazu gezwungen werden, minderwertige Produkte oder Dienstleistungen zu kaufen, da sie nicht die Informationen haben, um die Qualität zu bewerten.
In solchen Fällen kann der Marktmechanismus durch das Eingreifen von Regulierungsbehörden oder durch Informationsvermittlung verbessert werden, um die Asymmetrie der Informationen zu verringern. Zum Beispiel können Regulierungsbehörden Mindeststandards für Produkte festlegen oder Informationskampagnen durchführen, um Käufern die notwendigen Informationen zur Verfügung zu stellen, um informierte Entscheidungen zu treffen.
Asymmetrische Information und Private Lösungsansätze
Es gibt verschiedene private Lösungsansätze, die Unternehmen und Verbraucher nutzen können, um die asymmetrische Information zu reduzieren. Hier sind einige Beispiele:
- 1Signalisierung: Unternehmen können Signale verwenden, um potenziellen Kunden Informationen über ihre Produkte oder Dienstleistungen zu geben. Ein Beispiel dafür ist das Verwenden von Gütesiegeln oder Zertifizierungen, die von unabhängigen Dritten vergeben werden und die Qualität oder Sicherheit eines Produkts bestätigen.
- 2Reputation: Unternehmen können auch ihre Reputation nutzen, um Vertrauen bei den Kunden aufzubauen. Eine gute Reputation kann helfen, das Vertrauen der Verbraucher in die Qualität der Produkte oder Dienstleistungen eines Unternehmens zu stärken.
- 3Vertragsdesign: Unternehmen können Verträge so gestalten, dass sie asymmetrische Informationen berücksichtigen. Beispielsweise können Verträge Klauseln enthalten, die bestimmte Verhaltensweisen von Vertragspartnern erzwingen oder verhindern sollen.
- 4Garantien: Unternehmen können auch Garantien anbieten, um Vertrauen bei den Kunden aufzubauen. Eine Garantie gibt den Verbrauchern das Vertrauen, dass sie im Falle von Problemen oder Unzufriedenheit mit einem Produkt oder einer Dienstleistung eine Rückerstattung oder einen Austausch erhalten können.
Diese privaten Lösungsansätze können dazu beitragen, asymmetrische Informationen zu reduzieren und das Vertrauen der Verbraucher in den Markt zu stärken.
Rechtfertigen Informationsasymmetrien einen Staatseingriff?
Informationsasymmetrien können ein starkes Marktversagen verursachen, da sie dazu führen können, dass Transaktionen ineffizient sind oder gar nicht erst zustande kommen. In vielen Fällen kann ein Staatseingriff gerechtfertigt sein, um das Marktversagen zu beheben und die Wohlfahrt der Gesellschaft zu verbessern.
Es gibt jedoch auch Situationen, in denen ein Staatseingriff nicht gerechtfertigt ist. Zum Beispiel, wenn die Kosten eines staatlichen Eingriffs höher sind als die Vorteile oder wenn es alternative Lösungen gibt, die das Marktversagen beheben können, ohne dass der Staat eingreifen muss.
In jedem Fall sollten Staatseingriffe bei asymmetrischen Informationen sorgfältig geprüft werden und auf eine Weise durchgeführt werden, die das Marktversagen effektiv behebt, ohne unerwünschte Nebenwirkungen zu haben. Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, besteht darin, gezielte Maßnahmen einzuführen, die darauf abzielen, die Informationsasymmetrien zu reduzieren, ohne den Markt unnötig zu behindern.
Staatliche Lösungsansätze: Wie kann der Staat eine asymmetrische Information abmildern?
Bei asymmetrischen Informationen kann der Staat auf verschiedene Weise eingreifen, um das Problem zu lösen oder zu mildern. Teilweise ähneln die Instrumente und Vorgehensweise denjenigen des privaten Sektors. Der grundsätzliche Unterschied besteht darin, dass die Vorgaben des Staates einen rechtlichen Rahmen bilden und grundsätzlich für alle Marktteilnehmer bindend sind.
Hier sind einige Beispiele:
- Informationsbereitstellung: Der Staat kann die Informationsasymmetrie reduzieren, indem er den Verbrauchern oder anderen Marktteilnehmern mehr Informationen zur Verfügung stellt. Beispielsweise kann der Staat gesetzliche Anforderungen an die Transparenz von Produktinformationen einführen.
- Regulierung: Der Staat kann Regulierungen erlassen, um das Verhalten von Unternehmen oder Individuen zu beeinflussen und das Risiko von Fehlanreizen zu reduzieren. Beispielsweise kann der Staat die Regeln für die Offenlegung von Informationen durch Unternehmen verschärfen.
- Vertragsrecht: Der Staat kann das Vertragsrecht verbessern, um die Position von Verbrauchern oder anderen Marktteilnehmern zu stärken. Beispielsweise können gesetzliche Regelungen zur Haftung von Anbietern eingeführt werden, um sie zur Einhaltung von Vertragsbedingungen anzuhalten.
- Überwachung und Strafverfolgung: Der Staat kann die Überwachung von Unternehmen oder Individuen verstärken und Verstöße gegen Gesetze oder Vorschriften verfolgen. Beispielsweise kann der Staat die Anzahl der Inspektionen von Unternehmen erhöhen oder Strafen für betrügerische oder irreführende Praktiken erhöhen.
In Bezug darauf, wann und wo der Staat bei asymmetrischen Informationen eingreifen sollte, sollte dies erfolgen, wenn das Marktversagen dazu führt, dass Ressourcen ineffizient verteilt werden und/oder der Wohlfahrtsverlust für die Gesellschaft insgesamt hoch ist. Der Staat sollte jedoch auch darauf achten, dass seine Interventionen nicht zu ineffizienten Ergebnissen oder unerwünschten Nebeneffekten führen und dass die Vorteile der Intervention die Kosten überwiegen.
Probleme staatlicher Eingriffe bei asymmetrischen Informationen
Staatliche Eingriffe zur Lösung von Problemen asymmetrischer Informationen können auch selbst zu Problemen führen. Die folgenden potenziellen Probleme gelten allgemein für staatliche Eingriffe.
Beispiele zum Marktversagen durch asymmetrische Information
Gebrauchtwagenmarkt: Der Verkäufer weiß oft mehr über den Zustand des Fahrzeugs als der Käufer. Der Verkäufer kann beispielsweise bestimmte Mängel verschweigen oder kosmetische Reparaturen durchführen, um den Wert des Autos zu erhöhen.
Versicherungsmarkt: Der Versicherungsnehmer weiß oft mehr über sein eigenes Risiko als die Versicherungsgesellschaft. Ein Kunde, der beispielsweise weiß, dass er ein höheres Risiko hat, einen Unfall zu haben, könnte eine Versicherung abschließen und so höhere Kosten für die Versicherungsgesellschaft verursachen.
Arbeitsmarkt: Ein Bewerber kann ein höheres Maß an Fähigkeiten und Qualifikationen haben als in seinem Lebenslauf oder in einem Bewerbungsgespräch angegeben. Der Arbeitgeber kann die Fähigkeiten des Bewerbers daher falsch einschätzen und ihm möglicherweise ein niedrigeres Gehaltsangebot machen.
Finanzmärkte: Ein Unternehmen kann über interne Informationen verfügen, die nicht öffentlich zugänglich sind, wie z.B. Informationen über zukünftige Gewinne oder potenzielle Risiken. Wenn diese Informationen nicht veröffentlicht werden, kann dies zu einer asymmetrischen Information führen, die den Wert der Aktien beeinflusst.
Gesundheitsmarkt: Ein Patient kann nicht immer die Fähigkeit oder das Wissen haben, um die medizinischen Informationen, die ihm zur Verfügung gestellt werden, vollständig zu verstehen. Ein Arzt kann daher eine Entscheidung treffen, die für den Patienten nicht optimal ist, da der Patient nicht über die erforderliche Information verfügt, um eine bessere Entscheidung zu treffen.
fAQ: Häufige Fragen zur asymmetrischen Information
Asymmetrische Informationen treten auf, wenn eine Partei in einer Transaktion mehr und bessere Informationen hat als die andere. Dies kann zu ungleichen Verhandlungspositionen führen und die Qualität der Entscheidungen beeinträchtigen.
Asymmetrische Informationen können zu Marktversagen führen, da sich Qualität und Preise nicht effizient bilden. Märkte können instabil werden, und es kann zu unerwünschten Auswirkungen wie "Adverse Selection" (ungewollte Auswahl) und "Moral Hazard" (Verantwortungslosigkeit) kommen.
Beispiele sind Gebrauchtwagenkäufe, Versicherungsverträge und Kreditaufnahmen. Der Verkäufer oder Versicherungsnehmer hat oft mehr Informationen über das Produkt oder seine eigenen Risiken, was den Käufer oder die Versicherungsgesellschaft benachteiligen kann.
Transparenz und Aufklärung sind wichtig, um asymmetrische Informationen zu reduzieren. Regulierung, Standardisierung und unabhängige Gutachten können ebenfalls dazu beitragen, die Informationslücke zu schließen.
In der Gesundheitsversorgung können asymmetrische Informationen zu Fehldiagnosen, unnötigen Behandlungen oder schlechten Entscheidungen führen. Ärzte haben oft mehr Informationen als Patienten und müssen daher eine klare Kommunikation fördern.
Im Arbeitsmarkt können asymmetrische Informationen zu Lohnungleichheit und Problemen bei der Mitarbeiterbewertung führen. Arbeitgeber und Arbeitnehmer sollten offen kommunizieren, um Missverständnisse zu vermeiden und eine effiziente Arbeitsbeziehung zu fördern.