Meritorische Güter können vom Markt bereitgestellt werden, werden aber nach gesellschaftlicher Einschätzung unterkonsumiert. In diesem Artikel erklären wir Definition und Eigenschaften von diesem Gut. Ihr erfahrt, was sie von anderen Gütern unterscheidet und anhand einiger Beispiele, wie sie bereitgestellt werden.
Definition Meritorische Güter einfach erklärt
Meritorisches Gut: Gut, bei dem die private Nachfrage kleiner ausfällt als gesellschaftlich gewünscht.
Das Gegenstück zu meritorischen Gütern sind demeritorische Güter:
Demeritorisches Gut: Gut, bei dem die private Nachfrage höher ausfällt als gesellschaftlich gewünscht.
Hintergrund
Die Definition von meritorischen Gütern geht auf die Theorie der öffentlichen Güter von R.A. Musgrafe zurück. Diese Theorie bezeichnet man auch als Theorie des Marktversagens und ist dem Gebiet der Finanzwissenschaft zuzuordnen. Kern des Konzeptes ist es zu argumentieren, wann Staatseingriffe in den Markt gerechtfertigt sind. Und wann Güter durch den Staat bereitgestellt werden.
In Bezug auf meritorische Güter greift der Staat hier die Konsumentensouveränität bewusst ignorierend, in den Marktmechanismus ein. Der Staatseingriff korrigiert das bei meritorischen Gütern als falsch angesehene Marktergebnis. Eine Erhöhung des Konsums kann durch Transfers, Subventionen oder öffentliche Güter erfolgen.
Einordnung in die Güterklassifikation
Nach Musgrafes Theorie der öffentlichen Güter kann man Güter anhand zweier Kriterien einteilen. Hierbei handelt es sich um Ausschließbarkeit vom Konsum und Rivalität im Konsum. Wendet man die beiden Kriterien in ihrer einfachsten Form an (ja/nein), ergibt sich eine Unterscheidung in vier Güter. Diese vier sind in der folgenden Grafik abgebildet.
Die Grafik dürfte euch aus dem Internet oder aus Lehrbüchern bereits bekannt sein. Diese Einteilung wird als Einführung verwendet, wenn es um die Erklärung von öffentlichen Gütern und ihre Bereitstellung durch den Staat geht. In der Grafik unterscheidet man zwischen privaten Gütern, öffentlichen Gütern, Klub-Gütern (bzw. natürliches Monopol) und Allmendegütern.
Lediglich beim privaten Gut sind sowohl die Nichtausschließbarkeit als auch die Nichtrivalität im Konsum erfüllt. D.h. einer effizienten Erbringung dieser Güter über den Markt steht nichts im Weg.
Bei den anderen drei Gütern kann diese effiziente Erbringung gefährdet sein. Anders formuliert: Da mindestens eines der beiden Kriterien (teilweise) nicht erfüllt ist, funktioniert der Marktmechanismus nicht-Pareto-effizient. Es liegt Marktversagen vor, was als Rechtfertigung für Staatseingriffe gilt. Und der Staat ggf. die Erbringung dieser Güter fördert oder sie sogar selbst produziert.
Hier stellt sich nun die Frage, wo in dieser Grafik die meritorischen Güter sind. Man kann auch fragen: Was unterscheidet ein meritorisches Gut von einem öffentlichen Gut oder von einem privaten Gut?
Gemäß der eingangs genannten Definition eines meritorischen Gutes und der Theorie von Musgrafe stellen meritorische Güter einen Sonderfall eines privaten Gutes dar. Denn meritorische Güter können problemlos über den Markt erbracht werden und stellen damit private Güter dar. Sie sind definitiv keine öffentlichen Güter, da bei ihnen in der Regel Ausschließbarkeit und Nichtrivalität im Konsum vorliegen. Wir werden dies später im Artikel noch einmal aufgreifen und an einigen Beispielen verdeutlichen.
Dass meritorische Güter vom Staat erbracht bzw. subventioniert werden, liegt überwiegend an der gesellschaftlichen bzw. politischen Einschätzung, wann ein Gut in welcher Menge nachgefragt werden muss, damit das gesellschaftliche Optimum erreicht wird. Aber aus welchen Gründen besteht ein Nachfragemangel bei meritorischen Gütern? Und ist dieser Nachfragemangel „echt“ oder folgt er einer politischen Einschätzung?
Ursachen für Nachfragemangel bei meritorischen Gütern
Irrationale Entscheidungen
Allgemein gilt als „Arbeitsannahme“ für Wirtschaftsakteure das Modell des Homo Oeconomicus. Also, dass Konsumenten vollkommen rational handeln. In Bezug auf meritorische Güter weicht nun von der Annahme des Homo Oeconomicus ab. Man nimmt an, dass Konsumenten ihre Kaufentscheidungen nicht nach rationalen Erwägungen treffen. Bzw., dass ihnen Informationen oder Fähigkeiten fehlen, alle Wirkungszusammenhänge und Folgen ihrer Kaufentscheidung zutreffend zu bewerten.
Unvollständige Informationen
Die Stichpunkte sind hierfür Informationsasymmetrien und adverse Selektion. Unvollständige Informationen führen zu einer ungleichen Position zwischen Anbieter und Nachfrager, wodurch kein effizientes Marktergebnis erzielt werden kann. Im Fall von meritorischen Gütern wird jetzt angenommen, dass die Konsumenten für ihren Erwerb nicht über die vollständigen Informationen verfügen.
Falsche Zeitpräferenzrate
Hier bewegen wir uns im Modellansatz der intertemporalen Konsumentscheidung: Wie bewertet ein Konsument den Nutzen von Gütern in der Zukunft? Gemessen am erzielbaren Nutzen in der Gegenwart. Bei meritorischen Gütern nimmt man jetzt an, dass der Konsument den zukünftigen Nutzen relativ gesehen als zu gering ansieht. Und deshalb das meritorische Gut zu wenig nachfragt.
Externe Effekte
Liegen bei einem Gut externe Effekte vor, weicht der privat erzielbare Nutzen eines Gutes vom gesamten gesellschaftlichen Nutzen ab. D.h. der Konsument fragt das Gut weniger stark nach, als gesellschaftlich optimal wäre. Seine Zahlungsbereitschaft und damit der Preis des Gutes deckt damit nur seine private Nachfrage ab und klammert die gesellschaftlich optimale Nachfragemenge aus. Externe Effekte können sowohl positiv als auch negativ sein.
Bewertung
Die vier angeführten Punkte sind weitestgehend identisch mit den Erklärungsansätzen zu Marktversagen. Aber liegt bei meritorischen Gütern ein „echtes“ Marktversagen vor? Problematisch an der unvoreingenommenen Anwendung dieser Erklärungsansätze bleibt weiterhin die Tatsache, dass die Definition von meritorischen Gütern das Ergebnis einer gesellschaftlichen bzw. politischen Meinung ist. Diese Meinungsbildung ist nicht statisch und ist im Zeitablauf wandelbar. De facto mögen die Punkte partiell zutreffen.
Aber letztlich ist der hieraus erfolgende Staatseingriff ein Eingriff in die Konsumentensouveränität. Indem der Staat vorgibt, wann in welchem Ausmaß Güter durch den Konsumenten nachgefragt werden sollen, erklärt er ihn damit in gewissem Sinne als unmündig. Hier bewegt sich dann bereits in den Bereich der ökonomischen Philosophie. Paternalismus und nudging wären hier die Stichworte zu der Frage, wie stark ein Staat in die Souveränität des Konsumenten eingreifen darf und sollte.
Für die Definition von meritorischen Gütern ergeben sich hieraus zwei Folgerungen: Man kann sagen, dass die Konsumentensouveränität und das Vorliegen „sozialer“ externer Effekte Bestimmungsfaktoren sind. Außerdem liegt lediglich ein partielles Marktversagen vor.
Dies wird in der Grafik dargestellt. Bei meritorischen Gütern wird die Konsumentensouveränität in Frage gestellt. Im Gegensatz zu den anderen Güterarten. Des Weiteren liegen vollständig externe Effekte vor. Wichtig ist hierbei, dass das Vorliegen dieser externen Effekte teilweise ebenfalls Ergebnis einer gesellschaftlichen Einschätzung ist. Als Gegenbeispiel sind die privaten Güter genannt: Hier wird die Konsumentensouveränität nicht in Frage gestellt. Und es sind keine (sozial definierten) externen Effekte vorhanden.
Weitere Informationen in unserem Artikel zu externen Effekten.
Meritorische Güter, Öffentliche Güter und Marktversagen
Die Abbildung veranschaulicht den Zusammenhang zwischen Güterart bzw. der Güterklassifikation nach Ausschließbarkeit und Rivalität im Konsum und Marktversagen. Hieraus erschließt sich die Unterscheidung zwischen privaten, öffentlichen und meritorischen Gütern. Der Vollständigkeit halber haben wir auch demeritorische Güter mit in die Grafik aufgenommen.
Bei privaten Gütern funktioniert der Markt einwandfrei. Es liegt kein Marktversagen vor. Beispiele wären hier z.B. Lebensmittel oder Kino etc. Als Extremfall auf der anderen Seite des Spektrums kann man dann die öffentlichen Güter einordnen. Hier liegt „totales“ Marktversagen vor und der Markt funktioniert nicht. Der Staat muss diese Güter erbringen. Hierunter fällt z.B. die Verteidigung.
Bei meritorischen Gütern liegt nun partielles Marktversagen vor. Aus den beiden Gründen, die wir vorher herausgearbeitet haben. Man kann auch sagen, der Markt funktioniert, aber eben nicht optimal. Oder: er funktioniert nicht so wie gewünscht. Traditionelle Beispiele für meritorische Güter sind in der Regel „öffentliche“ Dienstleistungen. Insbesondere Bildungs- und Gesundheitsdienstleistungen fallen hierunter.
Demeritorische sind das Gegenteil von meritorischen Gütern. Allerdings liegt hier der Fall in Bezug auf das Marktversagen etwas anders. Denn demeritorische Güter werden mehr konsumiert als sozial gewünscht wird. Beispiele sind traditionell Drogen, Glücksspiel, (übermäßiger) Alkohol- oder Tabakkonsum. Der Markt würde bei diesen Gütern, darf es nun aber nicht. D.h. es liegt kein Marktversagen vor, sondern konkret ein Markteingriff von Seiten des Staates in Form von Reglementierungen oder Verboten.
Probleme Meritorischer Güter bei der Bereitstellung
Meritorische Güter sind nun private Güter, die als öffentliche Güter durch den Staat bereitgestellt werden. Oder zumindest unterstützt werden. Hieraus ergeben sich verschiedene Probleme, die im Folgenden kurz skizziert werden sollen. Im Kern geht es immer um die Frage, ob der Staat ein Gut effizienter bereitstellen kann als der Markt (im Sinne von paretoeffizient). Bei öffentlichen Gütern gibt es jetzt gute Gründe für das Eingreifen des Staates. Bei meritorischen Gütern ist dies aber fraglich, ob aus wirtschaftlicher Sicht über den Staat ein besseres Ergebnis erzielt wird.
Zu Aufgaben und Problemen von Staatseingriffen vgl. auch unseren Artikel zum Staatsversagen.
Problem betrieblicher Ineffizienz: Wir betrachten hier zwar die VWL-Ebene. Aber letztlich sind es die Unternehmen, welche die Güter produzieren und anbieten. Auch sie unterliegen dem Effizienzprinzip. Wenn nun der Staat als alleiniger Anbieter auftritt, kann dies dazu führen, dass es aufgrund des fehlenden Wettbewerbs zu geringerer Qualität des Produktes kommt. Oder das Produkt zu höheren Kosten als möglich produziert wird.
Volkswirtschaftliche Ineffizienz: Wir hatten bereits dargestellt, dass die Zahlungsbereitschaft von Konsumenten ihren erwarteten Nutzen widerspiegelt. Nun übernimmt der Staat die Produktion, weil ja der Konsument den Nutzen des meritorischen Gutes als zu gering ansieht. Bzw. nicht den „tatsächlichen“ Preis bereit ist zu zahlen. Problematisch wird es nun, wenn sich die Produktion bzw. das Angebot des meritorischen Gutes zu wenig an den Wünschen der Konsumenten orientiert.
Fehlsteuerung der Nachfrage: Eine Folge aus der Argumentation des vorherigen Punktes ist, dass die Nachfrage fehlgesteuert wird. Das meritorische Gut wird nun in höherem Maße konsumiert, weil es nichts oder weniger kostet, obwohl eigentlich keine Nachfrage nach diesem Ausmaß besteht. Hinzu kommt außerdem, dass der Staat Mittel aufwendet, um das erhöhte Angebot meritorischer Güter bereitzustellen. Diese Mittel fehlen nun an anderer Stelle, wo sie ggf. einen höheren Nutzen für die Allgemeinheit haben könnten.
„Verteilungspolitische Nebenwirkungen“: Aus der Definition von meritorischen Gütern ergeben sich Bildung und Gesundheit als traditionelle Güter. Dies sind die Bereiche, die traditionell zur Sozialpolitik gehören. Stichwort Chancengleichheit und Wohlfahrtsstaat. Die Einstufung zu einem meritorischen Gut und das Ausmaß der Bereitstellung durch den Staat hat damit auch häufig einen sozialpolitischen bzw. verteilungspolitischen Hintergrund. Es können damit auch Nebenwirkungen auftreten. Inwiefern die Konsumenten bzw. die Bürgerinnen und Bürger den Staat als Problemlöser ansehen und sich nicht selbst bzw. privat um die Problemerledigung kümmern. Denn letztlich kann hieraus letztlich auch eine Überlastung des Staates resultieren.
Beispiele Meritorische Güter
Im Folgenden möchten wir einige traditionell als meritorische Güter eingestufte Güter als Beispiele anführen. Sie sind bereits öfter im Artikel angeklungen. Es wird hier noch einmal deutlich werden, dass meritorische Güter in der Regel aus dem Bereich der Dienstleistungen und insbesondere sozialen Dienstleistungen kommen. Bildung, Gesundheit, Versicherungen (Rente) sind Güter, die auch privat erbracht werden können. Allerdings kann aus verschiedenen Gründen, die optimale Nachfragemenge zu gering ausfallen. Weil auch bei einem zu hohen Preis dann bestimmte Bevölkerungsgruppen vom Konsum ausgeschlossen werden könnten.
Bildung
Im Bereich der Bildung zur Einstufung als meritorisches Gut ist es für die Argumentation sinnvoll zwischen Schulbildung und Hochschulbildung zu unterscheiden.
Schulbildung: Die Argumentation pro meritorisches Gut und damit Schulpflicht folgt hier dem Prinzipal-Agent-Ansatz. Der Prinzipal sind die Eltern, das Kind ist der Agent. Die Eltern entscheiden für das Kind, dass es zur Schule geht. Würde keine Schulpflicht bestehen und die Regelung vollständig dem Markt überlassen werden, würden (höhere) Preise für die allgemeine Schulbildung gezahlt werden müssen.
Die Eltern müssten für die Kinder zahlen und würden aber nicht von der Bildung selbst profitieren. Sie hätten damit einen Anreiz, die Kinder nicht zur Schule zu schicken. Dies mag aus heutiger Sicht nicht wahrscheinlich klingen. Aber wirtschaftshistorische gesehen („Industrialisierung“) führte die Einführung der Schulpflicht zu gesellschaftlichen Verbesserungen.
Hochschulbildung: Gemäß der Humankapitaltheorie erzielen Personen mit einem höheren Ausbildungsstand ein höheres Einkommen. Neben persönlichen ökonomischen Interessen kann auch intrinsische Motivation für die Aufnahme eines Studiums sprechen. Auf Basis dieses Ansatzes macht es für den Staat Sinn, das Hochschulstudium zu fördern, denn Menschen mit einem höheren Einkommen zahlen auch mehr Steuern. Somit entsteht bereits über den Steuerblickwinkel ein positiver externer Effekt durch die Hochschulbildung, die der Konsument bei seiner Entscheidung nicht beachtet hat.
Fort- und Weiterbildung: Auch hier ergibt sich die Argumentation für die Einstufung als meritorisches Gut durch den nicht berücksichtigten externen Effekt bzw. das gesellschaftliche Interesse. Gut ausgebildete und kreative Arbeitskräfte fördern die Produktivität. Oftmals wird von Personalverantwortlichen in Unternehmen auch beklagt, dass Berufsanfänger nicht optimal auf die Tätigkeiten vorbereitet wurden. Insofern müssen auch die Unternehmen die Fortbildung fördern, um konkurrenzfähig bleiben zu können.
Gesundheitsvorsorge
Die Argumentation für Gesundheitsvorsorge zur Einstufung als meritorisches Gut kann über mehrere Ansätze erfolgen.
Arbeitsmarkt-Argument und Kosten-Argument: Man kann auch wieder vom Produktivitätsargument sprechen. Leistungsfähige Mitarbeiter sind die tragende Säule von Unternehmen. Hierzu zählt vor allem die Gesundheit. Krankheitstage verursachen konkrete Kosten. Eine eingeschränkte Arbeitsfähigkeit vermindert die Produktivität. Gesamtgesellschaftlich gesehen sind im Sinne der Gesundheitsvorsorge damit einerseits externe Kosten zu vermindern und andererseits existiert ein externer Nutzen.
Impfungen
Sie zählen zur Gesundheitsvorsorge. Vor dem Hintergrund der aktuellen Corona-Diskussion um eine Impfpflicht zählen wir sie aber noch einmal extra auf. Hier wird auch noch einmal deutlich, wie durch politische Willensbildung verschiedene Möglichkeiten der Einflussnahme durch den Staat möglich sind. Und wie hierdurch auch die Konsumentensouveränität unterschiedlich interpretiert wird.
Wie gesagt, Impfungen zählen zu Gesundheitsvorsorge und sind meritorische Güter. Sie werden in der Regel von Vertragsärzten erbracht und zählen bei der Vergütung als förderungswürdige Leistungen. Generell besteht keine Impfpflicht. Durch gesellschaftlichen Konsens und Aufklärung nimmt aber der überwiegende Teil der Gesellschaft Impfungen wahr (Kinderimpfungen, Grippeschutzimpfung).
Impfungen sind meritorische Güter. Sie stiften einen externen Nutzen. Die Impfung schützt den Geimpften direkt vor einer Ansteckung. Sie senkt aber auch das Ansteckungsrisiko für Nichtgeimpfte. Bei der aktuellen Corona-Impfung steht nun dieser externe Effekt sehr stark im Vordergrund. Ziel ist und war immer das Erreichen einer Herdenimmunität mit einer Impfquote von ca. 80 % der Bevölkerung. Aus verschiedensten Gründen nähert man sich diesen 80 % sehr langsam.
Die politische Diskussion hat sich je nach Blinkwinkel gewandelt. Während die einen noch auf Gebote setzen, sprechen die anderen von der Einführung einer Impfpflicht. Wieder andere überlegen sehr laut, dass geimpfte Personen Vorteile gegenüber ungeimpften Personen haben sollte. Alles vor dem Hintergrund, die Impfquote zu erhöhen. Da man sich jetzt anscheinend dem Personenkreis nähert, der nicht mehr zu den Impfwilligen gehört. An diesem konkreten Beispiel kann man sehr gut beobachten, dass meritorische Güter überwiegend ein Produkt der politischen Willensbildung darstellen und, dass die Art ihrer Bereitstellung ebenfalls vom politischen Konsens abhängt.